Vergangenen Freitag war mächtig was los im Schützenheim der Burgschützen Ebermannsdorf. Doch anstatt eifrig trainierender Schützen tummelten sich dort allerlei kuriose Gestalten – Cowboys, Clowns, Filmfiguren und noch vieles mehr. Doch warum?
Auch an den Burgschützen Ebermannsdorf kommt die närrische Zeit nicht vorbei. In bunten Verkleidungen feierten sie wie jedes Jahr ihren Kappenabend und kürten dabei den zuvor ausgeschossenen Faschingshofstaat. Wer jetzt jedoch denkt, dass die besten Schützinnen und Schützen dabei die Nase vorn haben, irrt sich. Im Fasching steht alles Kopf – so auch die Wertung beim Faschingsschießen. Es ging nicht darum, möglichst gut zu treffen, sondern möglichst schlecht. Aber auch nicht zu schlecht. Ein „Nuller“, das heißt ein Schuss komplett außerhalb der Scheibe, zählte zur Strafe als 10 Ringe.
Und es ging gleich närrisch los. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit übernahm Mathias Scheeler als 2.Schützenmeister die Begrüßung. Danach machte dann aber doch wie gewohnt Schießleiterin Stefanie Kryschak weiter – mit der einzigen Proklamation, die von der Schießleitung durchgeführt wird.
Zuallererst brauchte es natürlich eine Faschingsliesl. Mit einem hervorragend „schlechten“ Ergebnis von nur 28 Faschingsringen (10 Faschingsringe waren das Minimum, das erreicht werden konnte) konnte Nathalie Kryschak diesen Posten für sich behaupten. Emma Demelt erzielte 34 Faschingsringe und wurde damit erstes Faschingsburgfräulein. Das weibliche Trio komplettiert Susi Steup als zweites Faschingsburgfräulein mit 37 Faschingsringen.
Bei den Herren ging es enger zu. Genauso viele Faschingsringe wie seine Liesl hatte Faschingskönig Mathias Scheeler. Nur einen Ring mehr, also dann 29 Faschingsringe, schaffte Albert Holzner. Er trägt nun für die närrische Zeit den Titel des ersten Faschingsritters. Anton Schill schaffte eine Schnapszahl – mit 33 Ringen ist er zweiter Faschingsritter.
Nun gab es ein weiteres Novum beim Faschingsschießen der Burgschützen Ebermannsdorf. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl von insgesamt 14 Jungschützinnen und Jungschützen (im Gegenzug dazu nahmen „nur“ 13 Erwachsene teil) wurde zum ersten Mal ein gesamter jugendlicher Faschingshofstaat gekürt.
Ob man mit der Pistole leichter daneben schießt als mit dem Gewehr? Wenn man sich die Wertung bei den Jungschützinnen ansieht, könnte man das fast meinen. Ebenso wie der männliche Teil des erwachsenen Hofstaats besteht auch der weibliche Teil des jugendlichen Hofstaats rein aus Pistolenschützen.
Vorgelegt hatte hierbei Marie Liebrecht, die mit 37 Faschingsringen Jugendliesl wurde. Den Posten des ersten Faschingsjugendburgfräuleins erzielte sich Julie Ranglova. Sie hatte ein Ergebnis von 42 Ringen. Mit 48 Ringen vervollständigt Isabell Steup das Trio.
Nun fehlt nur noch der männliche Jugendhofstaat. Mit dem besten „schlechten“ Ergebnis von 27 Faschingsringen wurde Lukas Weigert Faschingsjugendkönig. Ihm zur Seite stehen Zwillinge – Bastian und Nicolas Kryschak. Das Geschwisterduell entschied Nicolas für sich. Er hatte mit 36 Ringen die Nase vorn und wurde erster Faschingsjugendritter. Bastian wurde mit 40 Ringen zweiter Jugendritter.
Zuletzt hatte Schießleiterin Stefanie Kryschak noch das Vergnügen, den Pechvogel zu küren. Auch wenn dieser nicht zwangsläufig die meisten Ringe haben muss, war es dieses Jahr doch der Fall. Insgesamt 93 Ringe erzielte Franz Pfab. In jedem „normalen“ Wettkampf wäre dies ein super Ergebnis – beim Faschingsschießen ist es jedoch eher kontraproduktiv.
Gemeinsam feierte die bunte Schaar dann noch bei den von den Faschingswürdenträgern gespendeten Pfälzern, Wienern, Spitzeln und Kraut bis in den späten Abend hinein.