Wer am Freitag ins Schützenheim der Burgschützen Ebermannsdorf schaute, konnte seinen Augen kaum trauen. Statt hart trainierender Schützen traf man dort allerlei seltsame Gestalten an. Neben Hexen, Piraten und Cowboys tummelten sich auch Hippies, Pandas und noch vielerlei mehr, um ihr Faschingskönigspaar zu küren.
Statt wie beim normalen Königsschießen möglichst gut in die Mitte zu treffen, ging es beim Faschingsschießen jedoch darum, möglichst schlecht zu schießen – aber auch nicht zu schlecht. Wurde nämlich ein „Nuller“ geschossen, also komplett außerhalb der Scheibe getroffen, dann bekam der entsprechende Schütze als Strafe 10 Ringe gutgeschrieben. Bei einem Ziel von möglichst wenig Ringen ist dies natürlich äußerst ungünstig.
Nachdem der als Mönch verkleidete Schützenmeister Thomas Kryschak die Anwesenden begrüßt hatte, übergab er das Wort an seine Tochter, Schießleiterin Stefanie Kryschak. Sie führte die Faschingsproklamation durch.
Zunächst brauchte es auch hier eine Liesl. Mit 44 Faschingsringen ging diese Ehre an Renate Holzner. Nur einen Faschingsring mehr, 45 an der Zahl, hatte das 1.Faschingsburgfräulein. Ruth Kryschak sicherte sich diesen Posten. Zusammen mit ihrer Tochter Stefanie, die mit 46 Faschingsringen 2.Faschingsburgfräulein wurde, steht sie Renate in der närrischen Zeit zur Seite.
Bei den Herren sah dies anders aus. Sie trafen besser daneben. Mit einem hervorragenden Ergebnis von nur 21 Faschingsringen darf sich Dieter Demelt neuer Faschingskönig nennen. Auch hier war der Abstand zum 1.Faschingsritter nicht sehr groß. Nur 2 Ringe mehr hatte Mathias Scheeler, der damit diese Position übernahm. Das Trio komplettierte Albert Holzner, der insgesamt 35 Faschingsringe erzielte und damit 2.Faschingsritter wurde.
Auch die Jugend bekam ihr eigenes Faschingskönigspaar. Mit 24 Faschingsringen sicherte sich Nicolas Kryschak den Titel des Faschingsjugendkönigs. Isabell Steup erreichte 32 Faschingsringe und wurde damit Faschingsjugendliesl.
Zuletzt wurde noch der Pechvogel ernannt. Er wurde von der Schießleitung bestimmt und musste nicht zwangsläufig der Schütze mit den meisten Ringen sein. Nach viel Überlegung fiel die Entscheidung auf Jungschütze Leo Auer. Er traf bei seinem Durchgang nur ins Schwarze – bei jedem normalen Schießen wäre dies eine gute Leistung, beim Faschingsschießen ist dies jedoch nicht zielführend.
Bei Kraut und den von den Würdenträgern gestifteten Wienern, Pfälzern und Spitzeln feierten die Burgschützen dann Fasching und ließen den Abend ausklingen.